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Rubrik: Städte der Republik Abchasien. Otschamtschira

08.04.2016

Otschamtschira ist der Hauptort der nach ihm benannten Munizipalität und liegt am Schwarzen Meer, etwa 50 km südöstlich der abchasischen Hauptstadt Sochumi. Das Stadtzentrum liegt etwa fünf Meter über dem Meeresspiegel.

Otschamtschira wurde etwa im 5. Jahrhundert v. Chr. von griechischen Siedlern gegründet. In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 146 für deutsche Kriegsgefangenedes Zweiten Weltkriegs. 1989 hatte Otschamtschira etwa 20.400 Einwohner. 2003 waren es nur noch 4.700. Ein großer Teil der Bevölkerung ist während des georgisch-abchasischen Konflikts Anfang der 1990er Jahre aus der Stadt geflohen. Viele Flüchtlinge, v. a. aus der Volksgruppe der Georgier, sind bis heute nicht zurückgekehrt bzw. konnten nicht zurückkehren. In vielen Vierteln der Stadt prägen die verlassenen und dem Verfall preisgegebenen Häuser der Flüchtlinge das Straßenbild.

Wirtschaft und Verkehr

Die Wirtschaft in Otschamtschira ist nicht mehr so industriell geprägt, wie in der Zeit der Sowjetunion. Die bewaffneten Auseinandersetzungen nach deren Zerfall haben die Industrieanlagen stark in Mitleidenschaft gezogen. Ein Wiederaufbau ist aufgrund der fehlenden Mittel und des Wegbrechens der alten Märkte nur sporadisch erfolgt. Die alten Industrieanlagen stehen heute überwiegend als ausgeplünderte Ruinen herum.

Die traditionell starke Landwirtschaft der Region um Otschamtschira, nach dem Niedergang der Industrie nun wichtigsten Erwerbszweig, widmet sich stark dem Anbau von Tee. Daher befindet sich dort auch die größte Teeverpackungsfabrik Abchasiens.

Der Tourismus, einst eine nicht unerhebliche Einnahmequelle in der Stadt, belebt sich nur sehr allmählich wieder. Die einstmals recht entwickelte touristische Infrastruktur ist weitestgehend verkommen wird aufgrund der geringen zur Verfügung stehenden öffentlichen Mittel mit Mühen auf einem bescheidenen Niveau aufrechterhalten.

Otschamtschira liegt an der Hauptstrecke der Abchasischen Eisenbahn, deren Betrieb über Sochumi hinaus jedoch zurzeit eingestellt ist. Die Bahnanlagen sind verfallen, teilweise demontiert. Eine Stichstrecke führt zur Hauptstadt des benachbarten RajonsTkwarcheli.