Denis Igorewitsch Zargusch
Denis Igorewitsch Zargusch ist ein russischer Ringer, Weltmeister 2009 im freien Stil im Weltergewicht.
Denis Zargusch wurde in Abchasien geboren und kam 1997 nach Moskau. Dort begann er mit dem Ringen und wurde, nachdem er in die russische Armee eingetreten war, Mitglied von ZSKA Moskau. Er konzentriert sich ganz auf den freien Stil und wird von Islam Kalajew trainiert.
Seinen ersten großen Erfolge feierte Denis Zargusch im Jahre 2004, als er in Istanbul Junioren-Europameister (Kadetten) im Weltergewicht wurde. Diesem Erfolg ließ er im Jahre 2007 bei der Junioren-Weltmeisterschaft (Juniors) in Beijing einen weiteren folgen. Er holte sich dort den Weltmeistertitel im Weltergewicht mit Siegen über Gocha Lomatidse aus Georgien, Jake Kerr aus den Vereinigten Staaten, Sasuke Takatari, Japan u. Ayhan Sucu, Türkei. Zwischenzeitlich gewann er im Jahre 2006 in Baku auch den Titel bei der CISM-Militär-Weltmeisterschaft vor dem Deutschen Peter Weisenberger.
Denis Zargusch hatte sich bis zum Jahre 2007 auch in Russland in die Spitzenklasse der Freistilringer vorgekämpft. In seiner Gewichtsklasse, dem Weltergewicht, hatte er dort allerdings in dem dreifachen Olympiasieger Buwaisar Saitijew und in dem mehrfachen Weltmeister Machatsch Murtasalijew zwei Weltklasseringer vor sich, die er bis dato nicht überholen konnte. So belegte er beispielsweise beim „Iwan-Yarigin“-Turnier 2008 in Krasnojarsk, dem wichtigsten internationalen Turnier in Russland, im Weltergewicht den 3. Platz hinter Murtasalijew und Saitijew. Beim Weltcup 2008 in Wladikawkas, der in Form eines Länderturnieres ausgetragen wurde, kam er im Kampf Russland gegen die USA zum Einsatz und besiegte dort Ben Askren nach Punkten (1:0 u. 4:0). Bei den Olympischen Spielen 2008 startete Buwaisar Saitijew für Russland und gewann dort seine dritte Goldmedaille.
Als Buwaisar Saitijew Ende 2008 endgültig vom Leistungssport zurücktrat und sich Machatsch Murtasalijew im Sommer 2009 verletzte, war der Weg für einen Start bei der Weltmeisterschaft 2009 in Herning für Denis Zargusch frei. Er rechtfertigte dort das Vertrauen, das die russische Mannschaftsführung in ihn setzte und wurde mit Siegen über Ender Coskun, Türkei, Bi Shengfeng, China, Murad Gaidarow, Weißrussland, Sadegh Gourdarzi, Iran und Tschamsulwara Tschamsulwarajew aus Aserbaidschan Weltmeister im Weltergewicht. Er ist damit der erste Abchase, der diesen Titel gewann.
Auch im Jahre 2010 dominierte Denis Zargusch bei den internationalen Meisterschaften. Bei der Europameisterschaft in Baku holte er sich mit einem Finalsieg über Kiril Tersiew aus Bulgarien den Titel und auch bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Moskau siegte er. Dabei schlug er in den entscheidenden Kämpfen Krystian Brozozowski aus Polen, Gábor Hatos aus Ungarn und Sadegh Gourdarzi. Im März 2011 setzte er bei der Europameisterschaft in Dortmund diese Siegesserie fort. Er schlug dort im Finale Musa Murtasalijew aus Armenien und wurde wieder Europameister.
Bei der Weltmeisterschaft 2011 in Istanbul traf Denis Zargusch in seinem zweiten Kampf auf den neuen US-amerikanischen Superstar Jordan Burroughs, gegen den er nach hartem Kampf mit 1:2 Runden bei 4:4 Punkten knapp unterlag. In der Trostrunde besiegte er zunächst Dimitri Rochnjak aus der Ukraine, musste sich aber dann auch dem Kubaner Ricardo Antonio Robertty Moreno knapp nach Punkten geschlagen geben (1:2 Runden, 1:3 Punkte), womit er ausschied und nur den 11. Platz belegte.
Beim Golden-Grand-Prix in Krasnojarsk bestätigte Denis Zargusch seine führende Position unter den russischen Ringern. Er belegte dort den 1. Platz, wobei er im Finale den früheren Olympiasieger Adam Saitijew besiegte. Auch bei der Europameisterschaft in Belgrad dominierte er wieder und gewann mit Siegen über Oleg Motsalin, Griechenland, Gábor Hatos, Ungarn, Oleg Bilozerkiwski, Ukraine und Dawit Chuzischwili, Georgien wieder den Titel. In London nahm Denis Zargusch dann erstmals an Olympischen Spielen teil. Er siegte dort im Weltergewicht über Ashraf Aliejew aus Aserbaidschan und Dawit Chuzischwili, unterlag dann knapp gegen Weltmeister Jordan Burrougs (1:2 Runden, 4:5 Punkte) und sicherte sich schließlich mit einem Punktsieg über Matthew Gentry aus Kanada eine olympische Bronzemedaille.
Nach den Olympischen Spielen 2012 in London legte Denis Zargusch eine etwas längere Wettkampfpause ein. Im Juni 2013 startete er bei der russischen Meisterschaft und kam dabei im Weltergewicht auf den 3. Platz. Im Juli 2013 wurde er bei der Universiade in Kasan eingesetzt und wurde dort vor Jabrail Hasanow Studenten-Weltmeister.
Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse
2004 1. Junioren-EM (Cadets) in Istanbul Welter vor Faruk Pazarlioglu, Türkei u. Sergei Rexvorh, Ukraine
2006 3. "Dave-Schultz"-Memorial in Colorado Springs Welter hinter Joe Williams, USA u. Nikolai Paslar, Bulgarien
2006 1. CISM-Militär-WM in Baku Welter vor Peter Weisenberger, Deutschland u. Erhan Chanhangiroglu, Türkei
2007 2. "Iwan-Jarigin"-Memorial in Krasnojarsk Welter hinter Machatsch Murtasalijew, Russland, vor Sergei Witkowski, Russland u. Scott Owen, USA
2007 2. Welt Cup in Krasnojarsk Welter hinter Soslan Tigijew, Usbekistan, vor Don Pritzlaff, USA
2007 1. Junioren-WM (Juniors) in Beijing Welter mit Siegen über Gocha Lomtatidse, Georgien, Jake Kerr, USA, Sasuke Takatari, Japan u. Ayhan Sucu, Türkei
2007 3. CISM-Militär-WM in Hyderabad Welter hinter Ahmet Gülhan, Türkei u. Alexander Motyl, Weißrussland, gemeinsam mit Peter Weisenberger
2008 3. "Iwan-Jarigin"-Memorial in Krasnojarsk Welter hinter Machatsch Murtasalijew u. Buwaisar Saitijew, bde. Russland
2008 1. "New-York-Athletik-Club-Open" in New York Welter vor Muzaffer Abdurachmanow, Usbekistan u. Ramica Blackmon, USA
2009 5. Welt Cup in Teheran Welter hinter Tschamsulwara Tschamsulwarajew, Aserbaidschan, Yunieski Blanco Mora, Kuba, Dimitri Komisar, Ukraine u. Sadegh Saeed Goudarzi, Iran
2009 1. Großer Preis von Italien in Sassari Welter vor Matt Djentri, Kanada, Miroslaw Dekun, England u. Oleg Moscalin, Griechenland
2009 1. WM in Herning Welter mit Siegen über Ender Coskun, Türkei, Bi Shengfeng, China, Murad Gaidarow, Weißrussland, Sadegh Saed Goudarzi u. Tschamsulwara Tschamsulwarajew
2010 1. "Iwan-Jarigin"-Memorial (Golden-Grand-Prix-Turnier) in Krasnojarsk Welter vor Alexander Gostijew, Anuar Guedujew u. Kamal Malikow, alle Russland
2010 1. EM in Baku Welter nach Siegen über Philipp Crepaz, Österreich, Batuhan Demircin, Türkei, Gela Saghiraschwili, Georgien u. Kiril Tersiew, Bulgarien
2010 1. Henri-Deglane-Turnier in Nizza Welter vor Alex Brown Theriaut, Kanada u. Travis Paulson, USA
2010 1. WM in Moskau Welter nach Siegen über Roman Dermenji, Moldawien, Lee Yan-suk, Südkorea, Krystian Brzozowski, Polen, Gábor Hatos, Ungarn und Sadegh Saeed Goudarzi
2011 1. EM in Dortmund Welter nach Siegen über Luca Lampis, Frankreich, Gabor Hatos, Agil Gulijew, Aserbaidschan u. Musa Murtasalijew, Armenien
2011 1. Großer Preis von Spanien in Madrid Welter vor Ender Coskun, Türkei, Alexander Lapschin, Russland und Chris Laverick, Kanada
2011 11. WM in Istanbul Welter nach einem Sieg über Pürewdschawyn Önörbat, Mongolei, einer Niederlage gegen Jordan Burroughs, USA, einem Sieg über Dimitri Rochnjak, Ukraine und einer Niederlage gegen Ricardo Antonio Robertty Moreno, Kuba
2012 1. Golden-Grand-Prix in Krasnojarsk Welter vor Adam Saitijew, Dauren Kurugliew und Andiar Gedujew alle Russland
2012 1. EM in Belgrad Welter nach Siegen über Oleg Motsalin, Griechenland, Gábor Hatos, Ungarn, Oleg Bilozerkiwski, Ukraine und Dawit Chuzischwili, Georgien
2012 Bronze OS in London Welter nach Siegen über Ashraf Alijew, Aserbaidschan und Dawit Chuzischwili, einer Niederlage gegen Jordan Burrougs und einem Sieg über Matthew Gentry, Kanada
2013 1. Universiade in Kasan Welter vor Jabrail Hasanow, Aserbaidschan, David Taylor, USA und Saur Efendijew, Serbien
Russische Meisterschaften
Jahr Platz Gewichtsklasse Ergebnisse
2010 1. Welter vor Ruslan Walijew, Irbek Farnijew und Salimchan Parangajew
2012 1. Welter vor Adam Saitijew, Kamil Malik und Hadschi Hadschijew
2013 3. Welter hinter Tamar Chubetzki und Atsamas Sanakojew
2014 1. bis 74 kg vor Jakub Schichdschamalow, Kamal Malikow und Saur Makijew