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Christen feiern Ostern, was bedeutet das?

29.04.2016

Für einige Menschen bedeuten die Feiertage ein gemütliches Beisammensein mit der Familie und Spaß bei der Ostereiersuche.

Andere nutzen die Zeit für eine Urlaubsreise oder lange Spaziergänge in der Frühjahrssonne.

 

Für Christen ist Ostern das wichtigste Fest des Jahres. Es ist sogar wichtiger als Weihnachten.

 

In dem Ereignis der Osternacht vor über 2.000 Jahren liegt die Wurzel ihres Glaubens.

 

Im Christentum beginnt die Osterzeit daher in der Osternacht von Samstag auf Sonntag und endet Pfingsten. Das sind genau 50 Tage.

 

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In der Zeit vor, während und nach Ostern finden besondere Gottesdienste und Taufen in den Kirchengemeinden statt. Von Aschermittwoch bis Ostersonntag fasten Christen. Im Mittelalter durften die Gläubigen in dieser Zeit weder Fleisch noch Milchprodukte, Eier oder Alkohol zu sich nehmen. Heute fasten nur noch sehr wenige Gläubige so streng. Stattdessen verzichten sie in den sieben Wochen auf Gewohnheiten wie das Fernsehen, Süßigkeiten naschen oder Auto fahren. In der Fastenzeit sollen die Menschen bewusst verzichten, um sich auf die bevorstehende Erneuerung vorzubereiten. Gleichzeitig erinnern sie sich in der Fastenzeit an die Leiden des Zimmermannes Jesus aus Nazareth.Die 40 Tage nennt man daher auch Passionszeit.

 

Die Leidensgeschichte Jesu Christi ist eine Abfolge von Ereignissen. Es beginnt damit, dass die religiösen Führer Jerusalems den Tod des Mannes aus Nazareth beschließen. Jesus hatte es gewagt, ihr Handeln öffentlich zu missbilligen. Außerdem sind die Priester eifersüchtig, weil ein einfacher Zimmermann so viele Menschen mit seiner Lehre von der Güte Gottes begeistert. Jesus ahnt, was passieren wird. Am Pessachfest erzählt er seinen zwölf Jüngern, dass er verraten, verhaftet und gekreuzigt wird.

Die Jünger sind fassungslos und glauben es nicht. Und doch geschieht es genau so, wie es Jesus voraussagt: Judas, einer der Zwölf, verrät ihn für 30 Silberlinge an die Hohenpriester. Noch in der darauf folgenden Nacht wird Jesus im Garten Gethsemane verhaftet. Am nächsten Tag verhören ihn die Männer des Hohen Rats. Anschließend verurteilt ihn der römischen Statthalter Pontius Pilatus zum Tod durch Kreuzigung. Auf dem Hügel Golgatha vor den Mauern Jerusalems wird Jesus von Nazareth in aller Eile ans Kreuz genagelt. Er stirbt noch am selben Abend, aber sein Tod ist grausam und qualvoll. Nach jüdischer Sitte legen seine Anhänger den Leichnam in ein Felsengrab. Doch als Maria Magdalena am Sonntag mit anderen Frauen zu der Totenstätte kommt, ist das Grab Jesu leer. Die Trauer und Zweifel der Gläubigen weichen der Freude und Zuversicht: „Jesus Christus ist auferstanden!“ Aus Jesus von Nazareth wird Jesus Christus, der Gesalbte.

 

Wie kann es sein, dass ein Mensch der tot ist, plötzlich wieder lebt? Ist es ein Rätsel, das von der Wissenschaft erst noch gelöst werden muss? Oder ist es ein Geheimnis, das nur diejenigen verstehen können, die daran glauben?

 

In dem Glauben, dass alles so stattgefunden hat und dass es möglich ist, liegt der Grundstein des Christentums. Es ist das Bekenntnis der Menschen zu Gott und Jesus Christus, seinem von ihm gesandten Sohn. Christen sehen in der Auferstehung Jesu Christi die Nachricht: Gott will das Leben! Die Auferstehung besiegt den Tod. Jeder Mensch, der an Gott, Jesus und den Heiligen Geist glaubt, überwindet Schmerz, Trauer und Tod. Er muss sich vor nichts mehr fürchten. Jedes Ende ist ein neuer Anfang. Dieses Versprechen Gottes gilt bis in alle Ewigkeit. Das ist die christliche Botschaft am Ostersonntag. Im Johannesevangelium im Neuen Testament steht die gute Nachricht:

Jesus spricht:

Ich bin die Auferstehung und das Leben.

Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.

Und wer lebt und sich auf mich verlässt,

wird niemals sterben, in Ewigkeit nicht.

(Johannes 11, 25)