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Rubrik: Zur Kenntniss der Unternehmer. Was Chefs motiviert in der Arbeit

02.06.2016

Geht Ihnen als Chef manchmal die Puste aus? Eine neue Studie zeigt, was (beziehungsweise wer) Ihnen wieder neue Energie gibt. Kleiner Tipp: Die Hilfe ist ganz nah.

Führungskräfte wissen: Wenn ich meine Mitarbeiter mitreißen will, muss ich motiviert, zuversichtlich und ernergisch vorangehen. Doch jetzt zeigt eine Studie: Die Sache funktioniert auch andersherum – sind Mitarbeiter engagiert, macht ihnen ihre Arbeit Spaß, so beflügeln sie ihre Führungskraft.

Forscher der Universitäten Mainz und Marburg sowie der schwedischen Universität Mälardarlen in Västerås haben dafür in einer Langzeitstudie 67 Führungskräfte und 315 Teammitglieder befragt. Das Ergebnis: War das Team motiviert, waren die Mitarbeiter stolz auf das, was sie taten, so stieg acht Monate später auch die Arbeitszufriedenheit des Teamleiters.

Woran das liegt, wollen die Forscher nun in weiteren Studien klären. Theoretische Ansätze gibt es aber schon: So könnte der Zusammenhang an einem Spiegel-Effekt liegen. Wenn wir in frohe, zufriedene Gesichter schauen, geht es uns besser. Außerdem, so die Vermutung, wirke die positive Stimmung im Team wie eine Art Anerkennung für die Führungskraft. „Die Chefs schreiben sich das Wohlbefinden der Mitarbeiter möglicherweise selbst zu“, sagt Nina Wirtz, Hauptautorin der Studie. „Sie denken: Ich leiste eine gute Arbeit. Das wirkt sich positiv aus.“

Gute Mitarbeiterführung zahlt sich doppelt aus

Negative Emotionen der Mitarbeiter, etwa Unlust bei der Arbeit, übertragen sich hingegen nicht so eindeutig. „Nur Führungskräfte, die sich selbst als empathisch einschätzen, werden von den negativen Gefühlen ihres Teams beeinflusst“, sagt Wirtz. Das könne auch daran liegen, dass negative Emotionen nicht so offensiv nach außen getragen würden wie positive. „Man möchte schließlich vor dem Chef gut dastehen.“

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Wirtz sieht in den Ergebnissen eine weitere Motivation, viel Energie in die Führungsarbeit zu stecken. „Wenn es dem Team gut geht – das zeigt unsere Untersuchung – profitiert man am Ende auch selbst. Motivation und Arbeitszufriedenheit sind keine Einbahnstraße.“