Die nationale abchasische Kultur ist reich an der poetischen und musikalischen Folklore, Volkstänzen und Volksmusik.

Das abchasische Volkslied stellt die Synthese aus der Vokalmelodie und des Rezitativ dar. Bis heute sind Lieder erhalten geblieben, die Relikte sind und dem alten Heidenkult angehören. Es handelt sich von Arbeitsliedern und magischen Liedern, Märchen, Mythen, Legenden, Sprichwörtern und sprichwörtlichen Redensarten.

Für den abchasischen folkloristischen Gesang ist charakteristisch die Polyphonie. Intoniert normalerweise eine Person, die eine höhere Stimme hat, andere Menschen singen in der Improvisationsmanier tiefere Töne. Interessant ist, dass in der ganzen musikalischen Folklore weibliche Lieder fehlen: die einzige Ausnahme sind Wiegenlieder und Wehklagen. Die ältesten Lieder gehören zur Jäger- und Schäferfolklore. Gut bekannt ist der Liederzyklus "Über die Verwundung", der vorgesungen wird, um das Schicksal der Betroffenen zu erleichtern. Besonders farbenreich sind des Weiteren Trauer- und Reigenlieder. Die Hochzeitszeremonie wird als eine theatralisierte Vorstellung mit Tänzen und Liedern begleitet.