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Der abchasische Schriftsteller Fasil Abdulowitsch Iskander ist im Alter von 87 Jahren gestorben

02.08.2016

Fasil Abdulowitsch Iskander (6. März 1929 in Suchum-31 Juli 2016) ist ein abchasischer Schriftsteller, der ausschließlich in Russisch schreibt und  in Moskau lebte. Er war Schöpfer von Schelmenromanen über seine Heimat im Kaukasus, ist am Juli 31 mit 87 Jahren in Moskau gestorben. Iskander stammte aus  Abchasien.

Sein Vater, der eine Ziegelfabrik betrieb, war iranischer Abstammung, seine Mutter Abchasierin. Der Vater wurde 1938 gemeinsam mit anderen iranischstämmigen Personen aus der UdSSR ausgewiesen. Fasil Iskander wuchs bei Verwandten seiner Mutter in Abchasien auf.

„Mit Fasil Iskander verschwindet eine ganze Epoche der sowjetischen und russischen Literatur“, sagte der abchasische Präsident Raul Chadschimba, der den Verstorbenen würdigte. Iskander erzählte in seinem Hauptwerk „Sandro von Tschegem“ humoristisch vom Leben abchasischer Bauern vor und während der Sowjetherrschaft. Das Buch konnte erst zu Zeiten der Glasnost (Offenheit) in der Sowjetunion in den 1980er Jahren ohne Eingriffe der Zensur veröffentlicht werden.

Iskander, geboren am 6. März 1929 in Suchumi, studierte in den 1950er Jahren am Gorki-Institut für Literatur in Moskau und schrieb nur auf Russisch. Der Schriftsteller engagierte sich auch gesellschaftlich und gehörte bis 2001 dem Beirat für Begnadigungen beim russischen Präsidenten an. In Deutschland wurde Iskander 1992 mit dem Puschkin-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung ausgezeichnet.